Gerd Köster liest Pater Brown - Band 21 - Das Duell des Dr. Hirsch
Summary
Band 21 der "Gerd Köster liest Pater Brown"-Reihe.
"Man muß schrecklich viel wissen, wenn man in allen Punkten Unrecht haben will - wie der Teufel."
Pater Brown und sein Freund Flambeau sitzen in einem Pariser Cafe unter dem ausladenden Geäst einer alten Kastanie, als sie Zeuge eines Aufruhrs werden: Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße wird ein kräftiger Herr auf ungemütliche Art und Weise eines Hauses verwiesen. Wutentbrannt gibt sich dieser der schaulustigen Menge als Oberst des französischen Militärs zu erkennen. Der Anwohner des Hauses, Doktor Hirsch - ein großer Wissenschaftler, Publizist und Moralist -, sei in Wirklichkeit ein Spion für die Deutschen. Als Beweis führt er einen vom Doktor verfassten Brief an, den man einem deutschen Soldaten entwendet habe. Darauf geschrieben ist eine kurze Anweisung, wo man sich eines geheimen Dokumentes der französischen Regierung bemächtigen könne. Die vermeintlich brisanten Informationen erweisen sich als falsch - für Pater Browns Geschmack sind sie allerdings zu falsch, um sich der Unschuld des Doktor Hirsch wirklich sicher sein zu können...
Pater Brown ist englischer, katholischer Pfarrer und sicherlich ein atypischer Detektiv in der Literaturwelt: Er ist unscheinbar und vermittelt oftmals einen eher einfältigen Eindruck. Gerade im Vergleich zum herrischen, charakterstarken Sherlock Holmes, der in Watsons Aufzeichnungen ihrer gemeinsamen Abenteuer viel "Screentime" erhält, wirkt Pater Brown beinahe, aber eben nur beinahe, wie eine Nebenfigur. In Chestertons Erzählungen stehen der Fall, und vor allem die in ihm verwickelten Personen - Opfer, Täter und Zeugen - im Vordergrund. Und doch: Die Figur des Pater Browns schafft es auch ganz ohne aufdringlich zu sein, im Gedächtnis zu bleiben, Charakter und Wiedererkennungswert zu beweisen. Wir sind deshalb überzeugt, dass diese Reihe auch bei vielen Sherlock-Holmes-Fans Anklang finden wird und, dass die Stärke der literarischen Figur Pater Brown eben genau in seinem "Anderssein" liegt, die ihn zur Kontrastfigur zu literarischen Meisterdetektiven wie Sherlock Holmes macht.