Endlich kann man Harry Rowohlts Memoiren nicht nur lesen, sondern auch hören. Und das ist - kaum zu glauben - noch besser, weil mit Betonung! Harry Rowohlt erzählt aus seinem Leben inmitten einer bemerkenswerten Familie voller Hochachtung und honigsüß, manchmal spöttisch und sarkastisch, aber immer hinreißend. Er erzählt von seinem früh verstorbenen "Brüderchen" Heinrich Maria, dem berühmten Verleger; von seiner Mutter, der Schauspielerin, die einmal Tischdame von Goebbels gewesen war; von seinem Vater, der mit dem Rowohlt Verlag fünfmal pleite ging, eine Tradition, die Harry Rowohlt als erstes wiederbelebt hätte, wäre er in den Verlag eingetreten; von seiner Lehrzeit bei Suhrkamp in Frankfurt und bei Grove Press in New York; von Robert Crumb, Hans Wollschläger, Robert Gernhardt; von seinen legendären Lesungen, von den Leiden eines preisgekrönten Übersetzers und seiner Rolle als Penner in der Lindenstraße. Dabei schweift Harry Rowohlt immer wieder gerne ab, so wie man es bei ihm liebt.
Die Tonbandaufnahmen wurden im Juli 2001 in Ballyvaughan an der irischen Westküste gemacht, wo Harry Rowohlt zu Gast bei Ralf Sotscheck war, der ihn dazu animierte, seine Memoiren auf acht Tonbandkassetten zu sprechen. Sie bildeten die Grundlage für das 2002 erschienene Buch "Harry Rowohlt erzählt Ralf Sotscheck sein Leben von der Wiege bis zur Biege. In Schlucken-zwei-Spechte". Von diesen Tonbandmitschnitten haben wir die schönsten Passagen ausgewählt. Die Aufnahmen haben zwar keine Tonstudioqualität, es ist jedoch ein großes Vergnügen Harry Rowohlts unverwechselbare Brummbärstimme zu hören.