Die Fortschrittte der modernen Medizintechnologien haben nicht nur viele Menschenleben gerettet, sondern in der zweite Hälfte des XX. Jahrhunderts auch eine neue Quelle von Erzählungen eröffnet: Berichte von Nahtoderfahrungen (NTE), Erzählungen von Reisen in andere Bewusstseins- und Daseinszustände, die sich im Zustand des "klinischen" Todes ereigneten. Hirnforschung und Neurobiologie deuten das Rätsel des menschlichen Selbstbewusstseins und seiner Schwellenerfahrungen nach wie vor als Epiphänomen körperlicher Prozesse, die mit dem Tod enden, während die avanciertesten Vertreter der klinischen Nahtodforschung mittlerweile die Behauptung aufstellen, das Selbstbewusstsein sei nicht im Körper lokalisierbar und höre nach dem Tode nicht auf zu existieren.* Wie auch immer es sich verhalten mag - die aufgezeichneten Berichte verschiedenster Menschen, die in der Lage waren, von ihren Erfahrungen während der Phase des klinisch festgestellten Todes zu erzählen, sind hochinteressante und brisante Aussagen - hochinteressant auch deshalb, weil die Erzählungen starke inhaltliche Korrespondenzen zur geistigen Überlieferung der Weltkulturen aufweisen, die den "Menschen" als spirituelles, unsterbliches Wesen sieht, für eine kurze Zeit inkarniert in einem sterblichen Geschöpf auf einem sterblichen Planeten.