Woher das Leben kommt und was es eigentlich ist: Um diese beiden Fragen kreist der neue Roman von Karl Ove Knausgård - der, wenn man so will, eine Art Prequel zum international bejubelten "Der Morgenstern" darstellt. Was ist geschehen, bevor dieser unerklärliche, weithin sichtbare unbekannte Stern am Himmel auftauchte und scheinbar sämtliche physikalische Regeln außer Kraft setzte? "Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit" beginnt im Jahr 1986. In Norwegen gibt es eine Regierungskrise, und im fernen Tschernobyl ist ein Atomreaktor explodiert. Syvert Løyning, ein junger, zwanzig Jahre alter Mann, kehrt vom Militärdienst zu seiner Mutter und seinem Bruder ins Haus der Familie vor den Toren einer größeren Stadt in Südnorwegen zurück. Eines Nachts träumt er von seinem toten Vater und hat das Gefühl, dass der Vater etwas von ihm will. Aber was? Er beginnt, sich die nachgelassenen Sachen seines Vaters genauer anzuschauen. Die Spuren führen in die Sowjetunion. Dort, im Russland unserer Zeit, spielt der zweite Teil des Romans. Hier begegnen wir der Biologin Alevtina, die an einem Wochenende mit ihrem Sohn nach Samara reist, um den achtzigsten Geburtstag ihres Vaters zu feiern. Und ihrer Freundin Vasilisa, einer Lyrikerin, die ein Buch über einen eigenwilligen und alten Zug der russischen Kultur schreibt: den Glauben an ein ewiges Leben ...Zärtlich, aber bestimmt nähert sich Karl Ove Knausgård den ganz großen, fast apokalyptischen Fragen. Ein Hörfest der besonderen Art, das lange nachhallt und aktueller denn je ist.
Ungekürzte Lesung mit Thomas Loibl
27h 49min